Regie: Tobe Hooper / Musik: Joseph Conlan / Kamera: Jaron Presant / Schnitt: Andrew Cohen / Prod.: Tony DiDio, E. L. Katz, Peter Katz, Alan Somers / Ausf. Prod.: Michael Alexander, Doug Hamilton, Michael Rosenblatt, Lucie Salhany / Buch: Jace Anderson, Adam Gierasch / Story: Jace Anderson, Adam Gierasch, Tobe Hooper / Special Effects Make-up: Dean Jones, Starr Jones
Darsteller: Denise Crosby (Leslie Doyle), Dan Byrd (Jonathan), Alexandra Adi (Liz), Courtney Peldon (Tina), Rocky Marquette (Grady), Bug Hall (Cal), Greg Travis (Eliot Cook), Tara Paige (Sarah), Michael Shamus Wiles (Sheriff Howell), Stephanie Patton (Jamie), Adam Gierasch (Mr. Barstow), Price Carson (Bobby Fowler), Lee Garlington (Rita), Christy Johnson (Dottie)
Leslie Doyle (Denise Crosby, ELIMINATORS, 1986; FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE, 1989; DOLLY DEAREST, 1992), eine allein erziehende Mutter, zieht mit ihren beiden Kindern Jonathan (Dan Byrd; SALEM’S LOT, 2004; THE HILLS HAVE EYES, 2006) und Jamie in eine Kleinstadt und zwar in so eine, wo man eigentlich schnell wieder weg will, so wie Riesa oder Strehla zum Beispiel. Aber sie hat sich eben vorgenommen, dort ein neues Leben zu beginnen, wovon ihre Kinder gar nicht begeistert sind. In einer Bruchbude von Haus und auf einem gammeligen Grundstück, wo die Klärgrube übergelaufen ist und der Friedhof direkt angrenzt… – trautes Heim, Unglück allein. Für Leslie Doyle, die sich in einem Crashkurs zur Bestattungsunternehmerin hat umschulen lassen und auch gleich das örtliche Leichenschauhaus übernimmt, die idealen Vorraussetzungen für ein neues Zu Hause. Doch viel Ruhe werden sie nicht finden: Nachts schleicht auf dem Friedhof Bobby F. umher, der einst in dem Haus lebte und viel Prügel einstecken musste, weil er schrecklich deformiert war. Und dann fangen einfach so die Leichen im Leichenschauhaus an, wieder zu leben.
Nach dem mittelprächtigen Remake TOOLBOX MURDERS ließ Tobe Hooper, wiederum unter der Beteiligung von Produzent Tony DiDio und den Drehbuchautoren Jace Anderson und Adam Gierasch, diese abstruse Leichenkammergeschichte folgen, die ungeschickt Ghost-House-Zutaten, Teenie-Horror-Fun und Zombiegrusel zu einem faden Genre-Gewusel vermengt. TOOLBOX MURDERS war auch nicht gerade die Welt gewesen, was weniger an Hooper, sondern an dem dürftigen Drehbuch lag. Doch er zeigte in manchen Szenen, daß er es noch drauf hat, konnte er doch die maue Story mit Spannung, Atmosphäre und blutigen Effekten einigermaßen wettmachen. Das ich von TOOLBOX MURDERS so wohlwollend spreche, liegt daran, daß MORTURAY im direkten Vergleich dazu sehr, sehr schwach abschneidet. Wenn man schon hört, das irgendwelche nervige Teenie-Plagen im Mittelpunkt stehen, also die Sorte, die man absichtlich an der Wasserrutsche im Heidepark Soltau vergisst, ist das nicht unbedingt eine vielversprechende Ausgangsbasis für einen kurzweiligen Horrorfilm-Abend. Auch ist es ziemlich einfallslos nach TOOLBOX MURDERS schon wieder einen geistig und körperlich Deformierten für Angst und Schrecken sorgen zu lassen, zumal es bereits in Hoopers früheren Filmen TEXAS CHAINSAW MASSACRE, EATEN ALIVE und KABINETT DES SCHRECKENS von solchen Figuren wimmelte. Selten dämlich auch die Neuinterpretation der Zombie-Thematik, die ab der 2. Hälfte dominiert. Die Untoten infizieren sich (und andere) nicht durch Bisswunden, nein, sie kotzen sich gegenseitig an, irgend so eine zähflüssige Masse, die sie ihren Opfern hinunter würgen lassen.
Voll besudelt mit Göbelmasse verwandelt sich „Tasha Yar“ Denise Crosby von der chaotischen Leichenhaus-Managerin zur untoten Mistkrücke, die den nervigen Kids ganz schön einheizt – und ist gut aufgelegt dabei, was man vom Rest dieses verkorksten Murksfilms nicht behaupten kann. Allen voran die drittklassigen CGI-Efekte, die mal wieder unter aller Kanone sind. Für Hooper bedeutet der unsägliche Streifen wieder einen Schritt zurück – ab ins Karrieretief.
5/10
- Wie schon in TOOLBOX MURDERS ist der schauspielernde Autor Adam Gierasch (CROCODILE) in einer Nebenrolle zu sehen: hier als greiser Unterhosen-Zombie-Opa
- Die Masken der Monster sind auch nicht besonders gelungen und wirken teilweise sehr billig und lieblos gemacht. Die CGI-Effekte sind auch sehr billig. (X-RATED # 35)
- Mit zu wenig Spannung und Splatter wird MORTUARY echten Horror-Fans nur ein müdes Lächeln entlocken.“ (DVD VISION 04/2006)
DVD-Anbieter: Koch Media, Bronson Entertainment / Laufzeit: ca. 90 Min. / FSK: ab 16 / Bild: 1,85:1 (16:9) / Tonspuren: dt. (dts, 5.1, 2.0 DS) & engl. (5.1) / Untertitel: dt. & engl.
Für einen B-Film dieses Formats ist die 2er-Disc-Special-Edition von Koch Media / Bronson Ent. gut ausgestattet. Im hübschen Pappschuber stecken neben dem Hauptfilm auf der 1. Scheibe noch Biografien, diverse Trailer und eine Slideshow. Auf der 2. Scheibe gibt’s ein 53minütiges Making of in sieben Kapiteln, das unterhaltsamer als der eigentliche Film ist, zwei Promo-Trailer und ein üppig gefüllter DVD-ROM-Teil mit Bildschirmschoner, Dialogbuch, Bildern, Postermotiven und einem herrlich dämlichen Zombie-PC-Spiel.