SNAKEHEAD TERROR
USA 2004 / O: "Snakehead Terror" / Prod.: Cinetel Films / Laufzeit: 93 Min. / FSK: ab 16
Regie: Paul Ziller / Musik: Ken Williams / Kamera: Mark Dobrescu / Ausf. Prod.: Lisa M. Hansen / Prod.: Elizabeth Sanchez, Paul Ziller / Buch: A. G. Lawrence / Story: Patrick J. Vitale
Bruce Boxleitner (Sheriff Patrick James), Carol Alt (Lori Dale), William B. Davis (Doc Jenkins), Chelan Simmons (Amber James), Juliana Wimbles (Jagger), Ryan McDonell (Luke), Chad Krowchuk (Craig), Matthew MacCaull (James) sowie Alistair Abell, Doug Abrahams, Brenda Campbell, Gardinar Millar, Bro Gilbert u.a.
Bruce Boxleitner (DARK COLONY – DIE SAAT DES BÖSEN) in einer seiner Provinz-Sheriff-Rollen, mit denen er sich im TV-Sektor insbesondere seit Schließung der Weltraumstation BABYLON 5 so über’s Wasser hielt. In Paul Zillers SNAKEHEAD TERROR, diesem kostengünstig aufbereitetem Fernseh-Dutzendprodukt aus der Sparte Öko / Tier-Horror, treiben durch illegal verabreichte Wachstumshormone mutierte Snakeheads im idyllischen Cultus-See inmitten der kanadischen Provinz ihr Unwesen. Zunächst reißen sie Bären und Hunde, wenig später Schwimmer und Angler in blutige Stücke. Zwei Jahre zuvor konnte man die Snakehead-Plage mit Gift aussetzen, doch nun ist sie zurück, böser, größer und gefährlicher denn je.
Eigentlich kommen die Snakeheads ja nur in Afrika und Asien vor, doch Drehbuchautor A. G. Lawrence (GARGOYLES – FLÜGEL DES GRAUENS) ließ sie für seine Rache-der-Natur-Geschichte in kanadischen Gewässern aussetzten. Und wem der Snakehead jetzt gar nix sagt: vom Aussehen ähnelt er z.B. Aal, Hecht und Piranha.
Bei den eben genannten Arten ist es im Bereich des Tier-Horrors bekanntermaßen nicht weiter wichtig, welche davon zuschlägt, folgen sie all jenen hinlänglich bekannten Klischees und Handlungsmustern, die seit DER WEISSE HAI und PIRANHA so vertraut sind. Die Macher von SNAKEHEAD TERROR tun so, als es diese Vorbild-Monster nie gegeben: zwischen traditionellem Intro und Mutantenfisch-Überlebenskampf lassen Regisseur Ziller und Autor Lawrence kein noch so abgenudeltes Klischee aus.
Boxleitner gibt den taffen Sheriff, der mal wieder als einziger den Durchblick hat und ob der vorhandenen Gefahr den ganzen See absperren möchte, wogegen sich natürlich der störrische, auf seine Einnahmequelle pochende Bürgermeister sträubt. Hat man doch schon bei der Snakehead-Plage von vor 2 Jahren ein Haufen Kohle verloren. Und blah. Doch was der gute Bürgermeister nicht wahr haben will: Die Snakeheads sind wieder da, mutiert und gefräßig, was auch die Angeltouristen aus dem ganzen Land anlockt. Einer von denen holt ’nen ganz dicken Fisch an Land. Derweil bekommt es Sheriff Boxleitner noch mit einer anderen Plage zu tun, schließlich ist er alleinerziehender Vater einer aufmüpfigen Tochter und die gerät mitsamt ihren debilen Freunden in die Fänge der Snakehead’s, die nicht nur im Wasser, sondern auch an Land auf Beutefang gehen. Im weiteren Verlauf nehmen die Biester immer größere Ausmaße an, bis denn im haarsträubendem Monster-Finale ein besonders riesiges Exemplar davon auftaucht. Schmatz, schlürf, fress. Lustig wird’s, wenn die nervigen Teenie-Fratzen mit Papis Pistole vor den mutierten Killerfischen herumfuchteln.
Bruce Boxleitner, hier eine Mischung aus Roy Scheider, Richard Gere und Captain John Sheridan, wird (hoffentlich!) wissen, dass man mit solchen Rollen in solchen Filmen kein Kandidat für den Emmy oder Golden Globe sein dürfte – und macht, im Rahmen der Möglichkeiten, allemal eine gute Figur. Ihm zur Seite stehen Expertin Carol Alt vom Amt für Wasserwirtschaft, während William B. Davis, der Krebskandidat aus AKTE X, als örtlicher Gerichtsmediziner getreu seiner Serienvergangenheit für den zwielichtigen Part zuständig ist.
Von ANACONDA über LAKE PLACID bis hin zu FRANKENFISH gibt Paul Ziller einen Abriss des Schuppen- und Flossen-Horrors der letzten Jahre ab, garniert mit billigen Effekten, die mal als Gummi- und Handpuppen (für Nahaufnahmen), mal als schlecht arrangierte CGI-Tricks (für die Massenszenen) daherkommen. Im Grunde genommen ist SNAKEHEAD TERROR auch nur so ein filmischer Parasit, der ausschließlich von den Ideen anderer lebt anstatt mal was eigenes auf die Beine zu stellen. Für sich genommen ist dies hier ein reines Routineprodukt: konventionell, simpel und ohne jegliche Überraschungen. Zugleich aber auch einer jener Filme, die gerade daraus ihr Unterhaltungspotential beziehen, so gering dies auch sein mag.