Regie + Buch: C. Courtney Joyner / Musik: Jim Manzie / Kamera: Adolfo Bartoli / Ausf. Prod.: Charles Band / Prod.: Vlad & Oana Paunescu / LV: H. P. Lovecraft, „Lurking Fear“ / SFX: AlchemyFX, Michael S. Deak
Darsteller: Jon Finch (Bennett), Ashley Laurence (Cathryn Farrell), Jeffrey Combs (Dr. Haggis), Blake Bailey (John Martense), Vincent Schiavelli (Knaggs), Allison Mackie (Ms. Marlowe), Paul Mantee (Father Poole), Joe Leavengood (Pierce), Michael Todd (Kreatur) sowie Cristina Stoica, Luana Stoica, Adrian Pintea, Ilinca Goia
Nachdem er fünf lange Jahre unschuldig im Knast saß, wendet sich John Martense (Blake Bailey) nach seiner Entlassung an den obskuren Bestattungsunternehmer Knaggs (Vincent Schiavelli), ein Freund seines toten Vaters. Dieser überreicht ihm sein Erbe: eine Karte, die ihm auf dem Friedhof der Kleinstadt Lefferts Corner den Weg zu jeder Menge Geld ebnet. Dort angekommen trifft er auf die kampfbereite Cathryn (Ashley Laurence), die zusammen mit dem ständig angetütelten Dr. Haggis (Jeffrey Combs) und Father Poole (Paul Mantee) eine Mission zu erfüllen hat: die Kreaturen, die unter der Friedhofskapelle lauern, für immer auszulöschen. Zu allem Überfluss platzt auch noch der irre Gangster Bennett (Jon Finch) mit seinen Leuten in die gute Stube, schließlich gibt’s jede Menge Kohle abzustauben.
Eine lausige Lovecraft-Verhunzung, die dem Werk des berühmten Autors in keinster Weise gerecht wird und sich dank des konfusen Drehbuchs und einer einschläfernden Regie, der korpulente C. Courtney Joyner zeichnet für beides verantwortlich, nur mühsam über die Runden rettet. Joyner’s schleppende Inszenierung paßt sich mühelos dem behäbigen Niveau des Großteils von Charles Band’s obskuren Full-Moon-Produktionen an. Eine an sich bemerkenswerte Besetzung wird regelrecht verschleudert: Da wäre zum einen Jon Finch, dessen Karriere in den späteren Hammer-Filmen (GRUFT DER VAMPIRE von Roy Ward Baker und FRANKENSTEINS SCHRECKEN von Jimmy Sangster, beide 1970) begann und mit den Hauptrollen in Polanski’s MACBETH (1971) und Hitchcock’s FRENZY (1972) ihren Höhepunkt fand. Und dann das hier: Als kleingeistiger Kleinganove, der in der Kirche die große Beute wittert und doch nur von den üblichen üblen Monstern kalt gemacht wird. Bei Ashley Laurence ist inzwischen längst klar, daß sie nie wieder an ihre Rolle als Zenobitengeplagte in den ersten beiden HELLRAISER-Filmen anknüpfen konnte. Hier zeigt sie sich als bis an die Zähne bewaffneter Sarah-Connors-Klon namens Cathryn, die nur auf Rache aus ist, musste sie doch mit ansehen, wie ihre Schwester von einem scheußlichen Monster in eine scheußliche Welt gezerrt wurde. Ihr zur Seite steht neben Paul Mantee (NOTLANDUNG IM WELTRAUM) als Pater ein bärtiger Jeffrey Combs, der mal wieder den zwielichten Arzt mit der stets griffbereiten Schnapspulle gibt. Wie die anderen so muß sich auch Combs mit dümmlichen Dialogzeilen abplagen, doch hinterläßt er zusammen mit Vincent Schiavelli in seinem Kurzauftritt als windiger Bestattungsunternehmer den besten Eindruck. Zum Schluß nimmt LURKING FEAR auf unbeholfene Weise die Schlusspointe von Peter Svatek’s Monster- und Mutanten-Horror HEMOGLOBIN und Stuart Gordon’s um Längen bessere Lovecraft-Verfilmung DAGON (2001) weg, ohne aber wirklich davon Gebrauch zu machen. Der Trailer ist besser als der eigentliche Film:
- Die Welt ist ein Dorf: Jeffrey Combs und Ashley Laurence sah man David A. Prior’s B-Thriller FELONY (1994) erneut zusammen.
- „Besonders unangenehm stößt der etwas wirre Erzählstil auf, der erst mit zunehmender Dauer in geordneten Bahnen verläuft.“ (Harry Lieber, HÖLLE AUF ERDEN)
- „Die Masken der Zombies sind ziemlich lachhaft gemacht und erinnern an die Morlocks aus George Pal’s DIE ZEITMASCHINE. Nix shocking fear!“ (Frank Trebbin, DIE ANGST SITZT NEBEN DIR)
- „…eine gelungene Vergnügungsreise zu altbekannten Horror-Ideen, die so souverän zusammengemengt werden, daß Spannung bis zum Schluß kein Fremdwort bleibt.“ (MOVIESTAR)
4/10