Black Serenade
E 2001 / O: „Tuno Negro“ / Laufzeit: 103 Min. / FSK: ab 18
Regie & Buch: Pedro L. Barbero & Vicente L. Martín
Silke [=Silke Hornillos Klein] (Alex), Jorge Sanz (Edu), Fele Martínez (Victor), Maribel Verdú (Arancha), Eusebio Poncela (Don Justo), Patxi Freytez (Trucha) sowie Sergio Pazos, Enrique Villén, Javier Veiga, Rebecca Cobos, Paca Gabaldón, Alexis Valdés u.a.
Grauenvolle Dinge geschehen an der spanischen Universität in Salamanca: Mittels Chatroom sucht ein maskierter Killer-Barde Kontakt zu Studenten, die er dann bestialisch niedermetzelt. Alexandra, ganz neu an der Uni und ein richtig helles Köpfchen, findet während ihrer Recherchen heraus, daß der Irre im traditionsreichen Kostüm der „Tuno Negro“ zuschlägt. Die Legende dieser schwarz gekleideten Minnesänger geht bis ins Mittelalter zurück: Dort taten sich einige Studenten zu einem Geheimbund zusammen, die als „Tuno Negro’s“ verkleidet all jene lynchten, die nicht aus ihrer Schicht kamen oder es mit der Lernerei halt nicht so ernst nahmen. Ein Schlitzer-Fatzke hat sich dieser Legende angenommen und metzelt die faulsten Studenten von Salamanca in Grund und Boden, is’ doch viel wirksamer als diese ewig peinlichen PISA-Studien! Der junge Polizist Edu (Jorge Sanz) hilft Alex bei „ihren Ermittlungen“ durch alle Betten bis hin zur örtlichen Kathedrale, zu der die Spuren führen. Und zur Identität des Killers…
Das soll sie nun sein, die ultimative spanische SCREAM-Variante: Ohne Zweifel blutiger, vielleicht etwas edler, aber spannender..? TUNO NEGRO mag mit besonders blutigen Messerstichereien die amerikanischen Vorbilder in puncto Gewalt übertreffen, inhaltlich ist er genauso dürftig: Barbero & Martín, das Regie- und Autoren-Duo, haben sich hier vieles zurechtgebogen, doch bleibt der logische Zusammenhang zugunsten eines feurigen Finales und eines Überraschungstäters, der nach allem, was eingeschworene Slasher-Fans vorher sahen, auch keine allzu große Überraschung sein dürfte, arg auf der Strecke. Ich hätte gerne mehr von diesem spanischen Temperament gesehen, stattdessen die alte Leier vom maskierten Killer und der Studentin, die der Sache auf den Grund geht, dazu falsche Fährten und ein Geheimbund, wie wir ihn bereits aus THE SKULLS kennen. Auch leidet die Spannung arg darunter, alles erklären zu müssen und die Idee mit dem Chatroom wirkt, zumindest in dieser Form, aufgesetzt und lächerlich. Einige makabre Einfälle wie die vollgekritzelte Leiche als Spickzettel bei der Pathologie-Prüfung retten den ausdruckslos gespielten und jämmerlich synchronisierten Schlitzerstreifen auch nicht mehr.