BURIED ALIVE
USA 2007 / O: „Buried Alive“ / Prod.: Horror Two; Odd lot Entertainment / Laufzeit: 91 Min. / FSK: ab 18
Regie + Spezialeffekte: Robert Kurtzman / Musik: Terence Jay / Kamera: Thomas L. Callaway / Schnitt: Cari Coughin / Prod.: Deborah Del Prete, David S. Greathouse, Gigi Pritzker / Buch: Art Monterastelli
Tobin Bell (Lester), Terence Jay (Zane), Erin Reese (Laura), Steve Sandvoss (Danny), Leah Rachel (Rene), Lindsey Scott (Julie), Germaine De Leon (Phil)
Robert Kurtzman, das ehemalige K der legendären KNB EFX Studios, trennte sich vor einigen Jahren von seinen langjährigen Mitstreitern Gregory Nicotero und Howard Berger, machte seine eigene Firma auf, um sich u.a. seiner Karriere als Regisseur zu widmen. Sein drittes Regieprojekt nach THE DEMOLITIONIST (1995) und dem unterhaltsamen WISHMASTER (1997) erweckt keinen guten Eindruck, aber immerhin reicht es noch zu gewissen Titel-Assoziationen, fühlt man sich doch bei BURIED ALIVE tatsächlich lebendig begraben: und zwar unter einem schlechten Teenie-Horrorfilmchen.
Kurtzman verfrachtete die übliche Collegeclique zu einem tödlichen Wochenendtrip in eine einsame Canyon-Gegend, wo unter dem alten Familienbesitz ein üppiger Goldschatz vermutet wird. Dummerweise treibt da so eine Axt schwingende Schrulle ihr Unwesen: einst wurde sie von Opa lebendig begraben, nun macht sie als Geist die Gegend unsicher, um eine alte Familienschuld zu begleichen.
Wo es doch hier um einen Fluch geht: minderbemittelte Teenie-Horrorfilme herunter kurbeln zu müssen kann auch ganz schön verflucht sein. Brav hält man sich an die üblichen Klischee-Vorgaben, folgerichtig stirbt der Streber zuerst. Mit einem gezielten Axthieb. Zweigeteilt in der Abenddämmerung hockt die eine Hälfte im Auto, die andere auf dem Baumstamm. Das war der eine von zwei Höhepunkten, die zumindest für die Splatter-Fraktion von Interesse sein dürften. Der andere sogenannte Höhepunkt: so einem langweiligen Schnösel wird das Gesicht abgehackt. Für junge, aufstrebende Schauspieler gilt es ganz besonders: nur nicht das Gesicht verlieren! Klappt leider nicht immer. Zumindest kann man der hier vertretenen Frischfleisch-Fraktion attestieren: Ja, sie sind jung, schön und dämlich; allerbeste Vorraussetzungen, um in Filmen dieser Art einen schönen Tod zu sterben.
Leider zieht sich das arg in die Länge: echte Spannung will sich partout nicht einstellen, die Handlung schwächelt und dümpelt so vor sich hin, was hier geschieht oder, besser ausgedrückt, nicht geschieht, ist harmlos, belanglos, phantasielos. Autor Art Monterastelli (JOHN RAMBO, 2008) jedenfalls hat in seinem erbärmlichen Drehbuch ganze Vorarbeit geleistet, um BURIED ALIVE entsprechend scheitern zu lassen. Im Grunde genommen besteht die ganze erste Stunde nur aus dümmlichem Gelaber, das gelegentlich von seichtem Badewannen-Geplansche und noch seichteren Schreckmomenten (Klapperschlange im Keller!) unterbrochen wird. Dazwischen schleicht als einziger bekannter Darsteller SAW-Psycho Tobin Bell als verschrobener, grummeliger Hausverwalter mit der Axt umher, ehe selbige in seinem Rücken landet.
Für etwas Abwechslung in diesem faden Kuddelmuddel sorgen neben den beiden erwähnten Splatter-Effekten (sonst gibt’s in dieser Hinsicht auch nichts weiter zu sehen) diverse Prüfungen, die zwei naive Studentenclubanwärterinnen als Aufnahmeritual ablegen müssen, z.B.: nackt durch die Nacht rennen. Juhuu! Wenn das alles an Höhepunkten sein soll, kann es um BURIED ALIVE wirklich nicht gut bestellt sein.
Die „Lebendig begraben“-Thematik wird nur am Rande gestreift und findet erst in der „Schlusspointe“ ihre Vollendung, wenn Cousin und Cousine, die hier ein leicht inzestuöses Verhältnis pflegen, zusammen in der Kiste landen – für immer und ewig. Kurtzman haben sie nicht mit lebendig begraben und so inszenierte er noch im selben Jahr den blutig-blöden Splatter-Trash THE RAGE (2007).
Fazit: Begrabt diesen platten 08/15 Teenie-Horror!