I WAS A TEENAGE FRANKENSTEIN
USA 1958; Farbe + s/w / O: „I Was A Teenage Frankenstein“ / AT: „Frankensteins Tod“; „Teeange Frankenstein“ / Prod.: Santa Rosa Productions für American International Pictures / Laufzeit: 74 Minuten
Regie: Herbert L. Strock / Musik: Paul Dunlap / Kamera: Lothrop Worth / Ausf. Prod.: James H. Nicholson, Samuel Z. Arkoff [ungenannt] / Produzent: Herman Cohen / Buch: Kenneth Langtry (=Aben Kandel)
Whit Bissell (Frankenstein), Phyllis Coates (Margaret), Robert Burton (Dr. Karlton), Gary Conway (Bob / Teenage Monster), George Lynn (Sgt. Burns), John Cliff (Sgt. McAfee), Marshall Bradford (Dr. Randolph), Russ Whiteman (Dr. Elwood), Charles Seal (Mr. Sexton) sowie Claudia Bryar, Angela Blake, Paul Keast, Gretchen Thomas, Patrick Miller, Joy Stoner
„Body of a Boy… Mind of a Monster… Soul of an unearthly Thing!“ (Werbezeile)
Der schnell und billig hinterher geschobene Nachfolger zum 57er Überraschungserfolg mit einem der denkwürdigsten Titel in der Filmgeschichte: I WAS A TEENAGE WEREWOLF (hierzulande als DER TOD HAT SCHWARZE KRALLEN erschienen), in dem Whit Bissell den zwielichtigen Psychiater verkörperte, der Michael „Little Joe“ Landon durch Injektionen und Therapien in einen Werwolf verwandelte.
Whit Bissell (1909 – 1996) war ein Science-Fiction-Veteran der alten Schule, wenn auch „nur“ aus der zweiten Reihe. Man kennt ihn als Verwalter der Raumstation in der legendären STAR TREK-Folge „Kennen Sie Tribbles?“, als General Kirk in Irwin Allens vergnüglicher Zeitreise-Serie TIME TUNNEL (1966-67) und durch seine zahlreichen, fast schon unscheinbaren Nebenrollen u.a. in den Don-Siegel-Klassikern TERROR IN BLOCK 11 (1954) und DIE DÄMONISCHEN (1956), Jack Arnolds DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS (1954) und dessen Fortsetzung DER SCHRECKEN SCHLECIHT DURCH DIE NACHT (1958), Stanley Kramers FLUCHT IN KETTEN (1958), George Pals DIE ZEITMASCHINE (1960) oder Richard Fleischers SOYLENT GREEN (1972). Bei imdb.com bringt er es auf satte 277 Einträge. Seine Mitwirkung in I WAS A TEENAGE WEREWOLF und I WAS A TEENAGE FRANKENSTEIN dürften seine einzigen Hauptrollen gewesen sein.
Hier verkörpert Whit Bissell mit sichtlichem Enthusiasmus den Wissenschaftler Prof. Frankenstein, der aus diversen Leichenteilen so etwas ähnliches wie einen Menschen zusammen bastelt. Naja, mehr Monster als Mensch, welches natürlich Amok läuft und rings um dem Campus für Angst und Schrecken sorgt…
I WAS A TEENAGE FRANKENSTEIN bietet einige für damalige Zeiten abgefahrene Einfälle rund um den guten, alten Mad Sciencist und da kommen die Freunde bizarrer Experimente mit all den blinkenden Apparaten, surrenden Maschinen und blitzenden, knisternden Elektroden voll auf ihre Kosten.
Und sogar schon 1958 gab es eine Szene mit einem abgetrennten Kopf und wer wissen will, wie so etwas damals aussah, sollte sich diese haarsträubend-vergnügliche Frankenstein-Variante unbedingt reinziehen. Andere Szenen bleiben ebenfalls in Erinnerung: etwa wenn das junge Gesicht eines entführten Jugendlichen auf das Monster-Haupt verpflanzt wird oder einfach nur die nächtliche Autofahrt des im Regenmantel eingehüllten Ungeheuers mit seinem Erschaffer.
Der in diesen Trash-Gefilden erfahrene Herbert L. Strock (GOG, 1954; BLOOD OF DRACULA, 1957; THE CRAWLING HAND, 1963) inszenierte diesen wunderbaren, billigen Grusel-Schinken, der trotz (oder gerade wegen) seiner Vielzahl an technischen und inhaltlichen Holprigkeiten ein Unterhaltungspotential besitzt, welches ähnlichen Produktionen verloren geht. Das Finale des ansonsten in schwarz-weiß gedrehten Films gibt’s übrigens, wie Strock’s DER SATAN MIT DEN TAUSEND MASKEN (1958), in Farbe – und zwar als das Monster (Gary Conway in seinem Filmdebüt) ein elektrisches Schaltpult kurzschließt und durch den Strom getötet wird.
- Gary Conway (BESTIE DES GRAUENS), bekannt als Capt. Steve Burton in der gigantischen Sci-Fi-Serie PLANET DER GIGANTEN (LAND OF THE GIANTS, 1968-70), schlüpfte in DER SATAN MIT DEN TAUSEND MASKEN quasi wieder dieselbe Rolle, denn auch do war er wieder das Teenage Monster.
- „Kandels sprunghaftes Drehbuch ist überraschend effektvoll… Als einer aus der Miniserie von Science-Fiction-Filmen, die nach I WAS A TEENEGE WEREWOLF entstanden waren, bleibt der Film, dank der parodistischen Elemente in Kandels Drehbuch immer noch interessanter anzuschauen, auch wenn sich diese in Strocks einfallsloser Regie leider nicht wiederfinden lassen.“ (DIE SCIENCE FICTION FILMENZYKLOPÄDIE)