ROAD WARS
USA 2015 / O: "Road Wars" / Prod.: The Asylum / Laufzeit: 85 Min. (DVD) bzw. 89 Min. (Blu-ray); uncut / FSK: ab 18
Regie + Drehbuch + Kamera: Mark Atkins / Musik: Chris Cano / Schnitt: Mark Atkins, Rob Pallatina
Cole Parker (Thorne), Chloe Farnworth (Nakada), John Freeman (Dallas), LaNell Cooper (Sylvia), Jane Kim (Susan), Nikki Bohm (Macon) sowei Kelcey Watson, Michael Foster, Micah Fitzgerald u.a.
Wer die Filmschmiede „The Asylum“ kennt und liest, wird sich entweder denken „Ach Du Sch….“ oder „Geilomat“! Die Filmschmiede ist berüchtigt dafür oft einfache, preiswerte Kopien bekannter Blockbuster vor deren Release auf den Markt zu werfen. Um auch ahnungslose Käufer in die Irre zu führen, in dessen das sie dann der Meinung sind, den Blockbuster bereits in der heimischen Sammlung stehen zu haben, doch die Ernüchterung folgt auf dem Fusse, sobald man den Film im Player hat und sich voller Erwartung zurücklehnt.
Doch bei dem neuesten Werk aus der Schmiede mit dem Titel „Road Wars“ ist es etwas anders. Zwar erinnert vieles an dem neuen „Mad Max“ Streifen mit Tom Hardy und Charlize Theron, aber in diesem Fall erscheint der Film erst nach Uraufführung des Blockbusters!
Doch auch eine Amateur Schmiede, wie viele „The Asylum“ betiteln, lernt dazu und so nach und nach wandert auch mehr Budget in die Filme. Regisseur Marc Atkins hatte für „Road Wars“ wohl eine beachtliche Menge mehr an Budget zum verprassen in der Geldbörse. Der Mann drehte zuvor einfache Kopien mit Titel wie „Battle of Los Angeles“ von 2011, „Jack the Giant Killer“ von 2013 oder auch „Temple of Skulls – Der Tempel der Totenköpfe“ von 2008. Bei „Road Wars“ merkt man sofort das sich hier in Sachen Story, Tempo, Ausstattung und vor allem Effekte mehr Mühe gemacht hat, und mehr auf Details und Kleinigkeiten geachtet hat. Die Fahrzeuge die hier in einer Art Endzeit durch die Wüsten und einsamen Highways preschen, sehen zwar aus wie eine Mischung aus „Mad Max“ und „Death Race“, doch sie wurden wohl in der Realität umgebaut und sind nicht dank CGI Technik verfeinert worden. Das Setting der Wüste verspricht heiße, wilde Verfolgungsjagden und diverse Kampfszenen auf offener Fläche, die „Road Wars“ auch sinnvoll und ausgiebig ausnutzt und präsentiert. Ebenfalls ein Lager was einer Gruppe Menschen als Unterschlupf und Verteidigungsposten dient ist zwar simpel aber zweckdienlich ausgestattet.
Zur Story sollte man noch sagen, das es zwar hier auch diverse längere Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren gibt, die jedoch oft durch Actionszenen unterbrochen werden und das Erzähltempo der Story wieder nach oben heben, bevor der Zuschauer sang- und klanglos im Sessel daheim einnickt. Anstatt das Benzin ein rares Gut in der Endzeit ist, bekommt das Wasser einen ganz anderen Standpunkt. Das wichtigste Element ohne dessen der Mensch maximal ein paar Tage auskommen kann, klingt plausibler und sinnvoller als Benzin, nur damit man durch die Wüste brettern kann. Die Story bekam noch den Zusatz einer gewissen Zombie Story, es gibt sogenannte „Day“ und „Nightwalker“, die sich ebenfalls wie die schlürfenden Zombies durch Bisse verwandeln. Doch gibt es hier zwei Arten, welche die sich nur am Tage und welche die sich nur in der Nacht bewegen können, doch egal welche Tageszeit herscht, die Gefahr und Bedrohung dieser Kreaturen ist allgegenwärtig. Natürlich gibt es noch gewisse Menschen, die anscheinend gegen Bisse und deren Folgen Immun sind, die zu finden um ein Serum zu entwickeln um die Menschheit zu retten, ist noch ein Bewegungsgrund einer Truppe in die unser Hauptcharakter stösst. Dies klingt viel geklaut und gemischt aus diversen anderen Streifen und Produktionen, aber selbst große Filmschmieden bedienen sich oft diverser Klischees und Ideen und scheuen nicht, sie nur leicht abzuändern um etwas besser im Licht dazu stehen.
„Road Wars“ erfüllt auch den Anspruch an ein wenig Action, zwar lediglich ein paar Autoszenen, kleine Kampfeinlagen und diverse Feuerspiele mit einem mobilen Flammenwerfer. Der dient in erster Linie dazu die sogenannten „Zombies“ in Schutt und Asche zu legen, was effektreich und nicht sonderlich primitiv und billig wirkt, trotz Einsatz von CGI.
Fazit: Man merkt „The Asylum“ an, das sie aus ihren vorherigen Produktionen gelernt haben und mehr auf die Kleinigkeiten achten, auch das das Budget anscheinend angehoben wurde, ist ein positives Ergebnis und freut dem Filmfan. Ab dem 22.05.2015 kann man „Road Wars“ im Handel auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D käuflich erwerben, er besitzt eine Freigabe von 18 und ist komplett ungeschnitten. Für Endzeit Freaks und Asylum Anhängern eine Kaufempfehlung!
Ein Gastbeitrag von Stefan Retro (www.retro-film.info)