Stuart Gordons Deathbed
USA 2002 / O: „Stuart Gordon presents Deathbed“ / Prod.: Full Moon; Darkwave; Shadow Entertainment / Länge: 85 min. / keine Jugendfreigabe
Regie + Produzent: Danny Draven / Musik: James T. Sale / Kamera: Mac Ahlberg / Schnitt: Danny Draven, Dennis Petersen / Ausf. Prod.: Stuart Gordon, Charles Band / Buch: John Strysik / Special Make-up: Mark Bautista
Tany Dempsey (Karen), Brave Matthews (Jerry), Joe Estevez (Art), Meagan Mangum (Ghost Girl), Dukey Flyswatter / = Michael Sonye (Ghost Man) sowie Lunden De’Leon, Consatnce Anderson, Mona Lee u.a.
Vielleicht mag es den einen oder anderen überraschen, auf meiner Seite so etwas vorzufinden, aber der hier besprochene Film ist einfach nur fürchterlich schlecht. Er ist wie sein Hauptdarsteller, das Titel gebende DEATHBED: ein altes, klappriges Horror-Gestell, das nur so quietscht und kracht. Pass’ auf, gleich wird es auseinander fallen. Unglaublich, warum Stuart Gordon seinen Namen drüber setzten musste, denn die dürftige Geschichte vom Dämonen besessenen Bett (!) ist einfach nur zum schnarchen.
Es geht um das junge Pärchen Karen und Jerry, die in ihrer neu bezogenen Wohnung Dinge erleben, bei denen auch der Mieterschutzbund nicht helfen kann. Tja, und wie die Frauen halt sind, wenn sie nur den ganzen Tag zu Hause rumglucken: entdecken Sachen, die sie gar nicht entdecken sollen. In diesem Fall ein altmodisches Metallbett, welches hinter verschlossener Tür stand und neu aufgemöbelt als zukünftige Schlafstätte dienen soll. Die Furzkapsel hat’s in sich: Karen verwandelt sich vom Sex-Muffel zum geilen Betthäschen, was Lustmolch Jerry natürlich freut. Doch es dauert nicht lange und ein garstiger Dämon schaltet sich mit ein. Karen wird von Alpträumen geplagt und sieht sich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, in der sie als kleines Mädchen von ihrem bösen Onkel betatscht wurde. Und dann findet sie auch noch heraus, daß in den 20ern ausgerechnet in ihrer Heia eine junge Frau umgebracht wurde…
35 000$ soll nach Danny Dravens eigener Aussage der stümperhafte Underground-Trash gekostet haben, der wie eine unbeholfene Amateurproduktion wirkt, nur mit dem Unterschied, daß der geneigte Fan gerade auf diesem Sektor weitaus innovativere Sachen vorfindet (Andreas Bethmann einmal ausgenommen). Man denke nur, was John Carpenter (DARK STAR), Sam Raimi (TANZ DER TEUFEL) und Peter Jackson (BAD TASTE) in ihren Frühwerken mit ganz ähnlichen (wenigen) Mitteln auf die Beine gestellt haben. Es war keine gute Idee, daß Stuart Gordon erstmals seit CASTLE FREAK (1994) mit seinem langjährigem Produzenten-Kumpanen Charles Band wieder gemeinsam kollaborierte.
DEATHBED ist, simpel ausgedrückt, nichts weiter als stinklangweiliger Dämonen-Humbug. Regie und Buch können nicht mit einem einzigen vernünftigen Einfall aufwarten, zu monoton spult sich das dümmliche Gezappel im schäbigen Billig-Set ab. Kameramann Mac Ahlberg, der für die Schreckensbilder in Gordons RE-ANIMATOR (1985) und FROM BEYOND (1986) verantwortlich war, lieferte wie in William Shatners Alterswerk GROOM LAKE (2002) erneut stümperhafte Arbeit ab. Außerdem hat es den Anschein, als hätten die nicht nur die olle Metallpritsche, sondern auch sämtliche Darsteller auf dem Sperrmüll aufgelesen oder beim Bettenmachen gefunden. Schon lange habe ich solch letztklassige Mimen nicht mehr erlebt. Unter den durchweg unbekannten Knallchargen fällt als einziger Martin Sheens Bruder Joe Estevez als schnarchiger Hausmeister auf, der so fertig aussieht, als wäre er auf Entziehungskur. Ein paar blutige Hammerschläge auf den Kopf als finale Splatter-Zugabe können das dürftige Geschehen auch nicht mehr wettmachen. Für diese Frechheit sollte man Cast & Crew zur Strafe ohne Abendessen ins Bett schicken.